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Opa Gnädig (31.05.1997)

Daten:

Autor: Stoever
Eingestellt am: 13.02.2008 - 15:27:12 Uhr
Persönlicher Bezug: -
Typ: Einzelmord
Mordart: Zu Tode gefoltert
Mordort: Moorburger Elbdeich, Hamburg
Realitätsbezug: Realer Mord
Täter gefasst: Nein
Altersgruppe des Opfers: Jahre
Geschlecht des Opfers: Männlich
Mord ID: 106


Opa Gnädig (31.05.1997)

Fragt man heute bei Kollegen der Hamburger Kripo nach, welchen Mord in der Hansestadt sie als einen der brutalsten der letzen Jahrzehnte in Erinnerung behalten haben, fällt schnell das Stichwort "Opa Gnädig". Noch heute gefriert den damals mit dem Fall betrauten Beamten das Blut in den Adern, denken sie an den Fall.

Opa Gnädig ist kein Kunstname, der 77-jährige aus Hamburg-Moorburg hieß tatsächlich so. Herbert Gnädig war bekannt und beliebt im ganzen Stadtteil, feierte gerne und war sehr gesellig. In seiner kleinen Datscha auf dem Elbdeich, die er liebevoll "Ponderosa" nannte, baute er selbst Obst und Gemüse an und genoss hier seinen Lebensabend. Was nur wenige wussten: Opa Gnädig verlieh regelmäßig Geld an Bekannte und Nachbarn. Zwischen 300,- und 7.000,- DM bewegten sich die Beträge bei einem Zinssatz von 10 Prozent. Genau führte er Buch darüber.

Möglicherweise liegt hier der Grund des grausamen Verbrechens: Als am Morgen des 31. Mai um 10.00 Uhr die Jalousien in der Wohnung des 77-jährigen immer noch geschlossen waren, schöpfte seine im Haus gegenüber wohnende Schwiegertochter Verdacht. Zusammen mit ihrem Sohn machte sie sich auf in die Dreizimmerwohnung des Rentners. Dort machte sie eine grauenvolle Entdeckung: Gefesselt und geknebelt lag das Opfer tot in seinem Sessel. Mit einem glühenden Kohlenhaken war der Mann von seinen Peinigern brutal gefoltert worden, die wahrscheinlich über ein Seitenfenster in das Zimmer eingedrungen waren. Doch Opa Gnädig hatte nie viel Geld im Haus und konnte somit keine Verstecke preisgeben. Schließlich erwürgten ihn die Täter und machten sich mit einer Taschenuhr, einer Silberfigur und einem Maßanzug des Opfers auf und davon.

Täter und Hintergründe des Verbrechens sind bis heute unbekannt. Aber Mord verjährt nicht. Und so hat die Hamburger Kripo den Fall bis heute nicht zu den Akten gelegt, sondern setzt auf eine späte Überführung der Täter durch DNA-Analyse.

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Quelle: Tagespresse
Weitere Angaben: Hamburger Abendblatt vom 27.05.2004
 
Tags: Hamburg ungeklärt Raubmord Historisch Moorburg

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