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Knochenfund in der Seilerstrasse (24.12.1977)

Daten:

Autor: Stoever
Eingestellt am: 21.02.2008 - 13:15:53 Uhr
Persönlicher Bezug: -
Typ: Einzelmord
Mordart: Erschossen
Mordort: Seilerstrasse 24, Hamburg
Realitätsbezug: Realer Mord
Täter gefasst: Ja
Altersgruppe des Opfers: Jahre
Geschlecht des Opfers: Männlich
Mord ID: 125


Knochenfund in der Seilerstrasse (24.12.1977)

Es gab jede Menge Gerüchte und Vermutungen: Am Heiligabend des Jahres 1977 verschwand der damals 35-jährige auf St. Pauli lebende Gerhard M. spurlos. Angeblich sei er erschossen worden, hieß es in Bekanntenkreisen. Aber die Leiche wollte sich partout nicht finden lassen. Insgesamt reichten die Beweise für eine Aufklärung des Falles nicht aus. Zudem ließen diffuse Zeugenaussagen immer noch die Vermutung zu, der Vermisste sei einfach untergetaucht.

23 Jahre später: Im Hinterhof der Seilerstrasse 24 finden Bauarbeiter bei Schachtarbeiten für einen Balkon menschliche Knochen: Ein Unterschenkel, der in einem Schuh steckt. Umgehend alarmieren die Männer die Polizei. Zwei Tage lang nehmen die Spezialisten der Mordkommission die Sache unter die Lupe. Zum Vorschein kommt das komplette Skelett eines Menschen. Der Schädel steckte in einer Plastiktüte. Gerichtsmediziner schätzen daraufhin Alter und Liegezeit der Leiche. Dann gleichen die Beamten die Ergebnisse mit der Datei für Langzeitvermisste ab. Drei Personen kommen demnach als Opfer in Frage, eine davon lebte in dem Haus an der Seilerstraße. Damit war der Fall geklärt. Den letzten Beweis brachte eine DNA-Analyse. Es waren die Knochen des am 24. Dezember 1977 verschwundenen Gerhard M. - und alle Indizien deuteten auf ein Gewaltverbrechen hin.

Auch den Tathergang konnten die Beamten weitestgehend recherchieren. Am besagten Heiligabend saßen das Opfer und sein späterer Mörder im "Blauen Peter" auf St. Pauli und tranken. Es entstand ein Streit zwischen beiden, der in der Kellerwohnung des Opfers in der Seilerstrasse eskalierte. Der Täter zog eine Pistole und erschoss den 35-jährigen. Die Leiche hat er danach im Hinterhof vergraben. Bei den damaligen Ermittlungen war der Mann sogar als Tatverdächtiger verhaftet worden, wurde aber aufgrund von Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt. Auch gegraben hatten die Beamten damals, allerdings an falscher Stelle.

Verhaften konnte die Kriminalpolizei den Täter allerdings nicht mehr. Der alkoholkranke Mann war bereits im Jahre 1986 im Alter von 53 Jahren in seiner Wohnung in der Marktstraße im Karolinenviertel verstorben.

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Quelle: Tagespresse
Weitere Angaben: Die Welt, 12. August 2000
 
Tags: Hamburg skurril Historisch St.Pauli

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